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Innenstadt Marktplatz

Bremen – Kirche unser lieben Frau (Liebfrauenkirche)

Heutige St. Veits Kapelle

zwischen 1100-1160

Anbau einer
Karnerkapelle mit einem Beinkeller im Untergeschoss an die Nordseite der St.Veit Kirche (heute Kirche unser Lieben Frau) bis zu einem Drittel in den Boden eingelassen, Karnerkapellen dienten zur Wiederbestattung von Gebeinen. Im südlichen Teil des Beinkellers befinden sich zwei vermauerte Tore in der Ost und Westwand. Diese Tore waren ursprünglich für „De Profundis
Prozessionen“ von außen frei zugänglich (hinter den Toren befinden sich ausgetretene Treppenstufen), Boden aus Feldsteinen
vier Kreuzgratgewölbe. Die Nordwand der jetzigen Kirche steht auf Nordwand des Beinkellers, vermutlich bis heute mehrfach
umgebaut.

1160

das Obergeschoss der Karnerkapelle wird abgerissen und der Beinkeller im Untergeschoss überbaut, Beinkeller mit Toren zum
Friedhof (Nordseite), keine zum Kirchenraum (Grabungen im Beinkeller (s.1985) ergaben Knochenfunde aus den Jahren zwischen
840 und 1280, aber keine Grabstellen, Gebeine stammen vermutlich aus aufgelassenen Gräbern oder aus dem anderem „Beinhauss“ auf dem Liebfrauenkirchhof, das 1625 abgebrochen wurde)

15. Jahrhundert

1468

wird die Bruderschaft „To allen Christen Seelen“ (Armeseelen Bruderschaft) urkundlich erwähnt. Der  Beinkeller wird als
Bruderschaftskapelle eingerichtet (in dieser Zeit entstehen vermutlich auch die Wandbilder). Die Mitglieder dieser Bruderschaft
verpflichten sich gegenseitig, nach ihrem Tod für ihre “arme Seele“ im Fegefeuer zu beten, um die Zeit der Qualen im Höllenfeuer zu verkürzen. Die Bruderschaft teilt auch Essen an die Armen aus (die Reformation entzieht der Bruderschaft ihre religiöse und durch die Einrichtung der Armenkiste 1525/26 auch die karitative Grundlage)
St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen
St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen

St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen
St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen

17. Jahrhundert

1625

aus dem Rechnungsbuch der Gemeinde: „Beinhaus niedergebrochen und sind die Knochen in den Keller gebracht“(auf dem Kirchhof existierte also noch ein zweites Beinhaus, das vermutlich gebaut wurde, als der alte Beinkeller von der Liebfrauenkirche überbaut wurde und nicht mehr genutzt werden konnte) der älteste dieser Knochen stammt aus dem 9. Jahrhundert (s. 1985 Grabungen)

18. Jahrhundert

1765

nach dem Grundriss und Begräbnisplan von 1765 : Beinkeller ist angefüllt mit elf Grabkammern (beim Bau des
jetzigen Zugangs werden weitere Grabkammern hinter den Mauern entdeckt) Nummerierung der Gräber beginnt im Beinkeller

19. Jahrhundert

1890/91

der ehemalige Beinkeller wird Heizungs und Kohlenkeller

20. Jahrhundert

1939-1945

der ehemalige Beinkeller als Heizungs -und Kohlenkeller wird Schutzraum der Luft und Brandschutzwache
(Kennzeichnung an der Außenwand des Nordschiffs noch erkennbar)

1960 – 1985

Zugang zum Beinkeller über Sakristei NO, der ehemalige Beinkeller dient als Lagerraum für die Bürgerpark Tombola
1963 Gründung eines Arbeitskreises zur Restaurierung des Beinkellers

1985

werden bei Grabungen durch den Bremer Landesarchäologen im Beinkeller in drei Gruben Gebeine (keine Gräber) entdeckt, deren Altersbestimmung von 840 bis 1280 reicht –diese Gebeine stammen vermutlich aus aufgelassenen
Gräbern und aus dem anderen „Beinhauss“ auf dem Liebfrauenkirchhof, das1625 abgebrochen wurde-

1986 – 1987

Beinkeller restauriert –Boden auf sein ursprüngliches Maß gesenkt-
St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen
St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen

1992

im August erhält der Kirchenraum (am Nordturm) einen direkten Zugang zum Beinkeller und wird jetzt als St. Veit Kapelle genutzt –bei den Bauarbeiten im Nordschiff mussten dabei zahlreiche Gebeine aus den in mehreren Lagen über einander vorgefundenen Gräbern auf den Osterholzer Friedhof umgebettet werden
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Bahnhofsvorstadt Bürgerpark Schwachhausen Schwachhausen

Bremen – Bänke im Bremer Bürgerpark

Sitzgelegenheiten in einem Volkspark wie dem Bremer Bürgerpark stellen besonders wichtige Austattungsgegenstände dar. Sie ermöglichen es den Besuchern, ihre Spaziergänge zu unterbrechen und sich auszuruhen. Schon früh fühlten sich Bremer Bürger aufgerufen, zur Ausstattung des Parks mit Sitzgelegenheiten beizutragen. Immer wieder gab es Gelegenheiten, durch Stiftungen und Legate Gutes für den Park zu tun.

Viele der Bänke wurden vom Kunstschlosser Justus Leidenberg geschaffen und sind noch heute im Park zu finden.

Einige der geschmackvollen Arbeiten der Werkstatt Leidenberg sind die Dr.Lang Bank und die Früssmersbank.

Dr. Lang Bank
Dr. Lang Bank

wurde 1905 aus einem Legat des Arztes Dr. Lang hergestellt.

Früssmersbank
Früßmersbank

diese grosse am Fichtenhain stehende Bank entstand 1907 ebenfalls aus der Werkstatt Leidenberg.

Bald setzten sich die Gestaltungsvorstellungen des Jugendstils auch im Bürgerpark durch. Diese neuen Dekorationsformen finden wir an der Heinebank von 1904, die eher ein Denkmal für diesen bedeutenden deutschen Dichter darstellt. Sie wurde vom Literarischen Verein gestiftet. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1989 rekonstruiert und an einer Stelle im Eichenhain aufgestellt wo sie schon ab 1924 zu finden war.

Postkarte der Heinbank 1904
Postkarte der Heinbank 1904
das Provisorium der Heinebank 1986
das Provisorium der Heinebank 1986
die Heinebank
die Heinebank

Die Verehrung der Werke Heines war auch im liberalen Bremen nicht unumstritten. Der Bremer Architekt Hans Lassen schuf den Entwurf für dieses sehenswerte Jugendstilwerk, auf dem in der Mitte ein der Rückenlehne ein bronzenes Flachrelief

Heinebank mitte Flachrelief
Heinebank mitte Flachrelief

nach der Zeichnung von 1851 von Ernst Benedikt Kietz „Heine in der Matratzengruft“ und seitlich davon zwei Bronzetafeln mit den Versen „in derFremde“ angebracht wurden.

Detail Heinebank links
Detail Heinebank links
Detail heinebank rechts
Detail heinebank rechts

Ungemach drohte der Bank 1933 durch die Verfolgung und Diskriminierung der Werke Heines. In Erwartung der Konsequenzen ließ der Bürgerparkdirektor die unerwünschten Gedenktafeln vorsorglich abmontieren, diese nun neutrale Sitzbank konnte somit keinen Anstoß mehr erregen, die Bank ging aber im Rahmen der Kriegsereignisse verloren.

Mit Hilfe von zwei Fotos gelang es zwei jungen Schlossermeistern, die schmiedeeiserne Konstruktion nahezu originakgetreu wiederherzustellen. Die Bank steht nun seit1989 wieder am östlichen Seitenweg im Eichenhain.

Eine zweite Dichterbank im Bürgerpark galt dem Andenken an Heinrich Bulthaupt, einem zu Lebzeiten in Bremen hochgeachteten Schriftsteller und Dichter, der auch die Stelle eines Stadtbibliothekars bekleidet hatte. In seinem letzten Lebensjahr hatte er gern mit seinem Freund, dem Oberlehrer der hauptschule Professor Dr. Edmund Fritze auf einer Bank an der Wiegandbrücke geruht. Hier ließ ihm Fritze 1905 eine steinerne Erinnerungsbank setzen, für deren Kosten er aufkam An der Rückwand befindet sich ein großes, markantes in Bronze gearbeitetes Seitenrelief des Künstlers mit der Angabe seines Namens und  seiner Lebensjahre, in die Steinfläche wurden zwei Schriftzeilen eingemeißelt, die an Bulthaupts Besuche an dieser Stelle erinnern.

die Bulthauptbank
die Bulthauptbank
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das Bremer Viertel Innenstadt Viertel

Bremen – Blick in den alten Eingangsbereich der Kunsthalle Bremen 2008

alter Eingangsbereich der Kunsthalle Bremen

Die Kunsthalle Bremen ist ein bedeutendes deutsches Kunstmuseum, das sich durch wechselnde Ausstellungen ein hohes Ansehen erworben hat. Das Museum liegt in unmittelbarer Nähe zur Bremer Altstadt in den Wallanlagen an der „Kulturmeile“. Träger ist der gemeinnützige Kunstverein in Bremen – die Kunsthalle Bremen ist damit das einzige Museum in Deutschland mit einer umfangreichen Kunstsammlung des 14. bis 21. Jahrhunderts, das bis heute in privater Trägerschaft ist.Das Gebäude steht seit 1977 unter Denkmalschutz.

Einen Tort haben die Architekten dem Altbau allerdings beim Umbau von 2009 bis 2011 doch angetan: Um Platz zu schaffen und weil es der Intention der allerersten Raumkonzeption von 1849 entspräche, haben sie die Rotunde dicht gemacht: Einen großen, brüstungsbewehrten Durchlass zwischen Eingangshalle und erstem Stock, der die Besucher seit 1902 mit Blickachsen zu den oberen Ausstellungsräumen empfing. Das sorgte bei den BesucherInnen der Wiedereröffnung für mehr Befremden  als das Fehlen der Kunst.

in der ehemaligen Eingangshalle der Bremer Kunsthalle
in der ehemaligen Eingangshalle der Bremer Kunsthalle
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das Bremer Viertel Viertel Weser

Bremen – Winterlicher Sonnenuntergang an der Weser

Sonnenuntergang

Als Sonnenuntergang bezeichnet man sowohl das Verschwinden (Untergang) der Sonne unter den Horizont als auch den Zeitpunkt dieses täglichen Phänomens im Sonnenlauf sowie die Himmelserscheinung als solche mit all ihren Phänomenen. Auf den Sonnenuntergang folgt die Zeit der Abenddämmerung, die je nach geografischer Breite unterschiedlich lang ist.

Obgleich der Sonnenuntergang in einigen Kulturen, beispielsweise bei den alten Germanen, im Judentum und im Islam, den Tagesbeginn markiert(e), beginnt der bürgerliche Tag (auf internationaler Ebene) um Mitternacht.

Je nach Wetterlage kann das Sinken der Sonne mit einem beeindruckenden Farbenspiel verbunden sein, das manchmal nicht nur im Abendrot erstrahlt, sondern auch gelbe, violette oder gar grüne Farbtöne aufweist. Die Farbveränderung wird durch die Rayleigh-Streuung verursacht. Die Erdatmosphäre wirkt hierbei mit schwebenden Partikeln, den Aerosolen in der Peplosphäre als diffus streuendes Medium. Der blaue Lichtanteil der sinkenden Sonnenscheibe wird stärker gestreut, so dass in Relation ein höherer Anteil roten Lichtes den Beobachter erreicht.

Sonnenuntergang im Winter mit Blick über die Weser
Sonnenuntergang im Winter mit Blick über die Weser
Sonnenuntergang im Winter mit Blick über die Weser
Sonnenuntergang im Winter mit Blick über die Weser
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das Bremer Viertel Innenstadt

Bremen – Paula-Modersohn-Becker-Steg an der Kunsthalle

Man glaubt es nicht, aber dieser Steg ist tatsächlich mitten in der Stadt, und zwar in den Wallanlagen zwischen der Kunsthalle und dem Theater am Goetheplatz. Nur ein paar Meter weiter und man ist im Gewühl der City und des Viertels.

Hier allerdings fühlt man sich wie in einem Park, kann sich eine Auszeit gönnen und vergisst einfach die Stadt und alle seine Sorgen.

Der Paula-Modersohn-Becker-Steg in Bremen hat eine Länge von rund 56 Metern. In der direkten Umgebung vom Paula-Modersohn-Becker-Steg befindet sich das Wilhelm-Wagenfeld-Haus und das Gerhard-Marcks-Haus sowie die Bremer Kunsthalle.

Die Aufnahmen entstandem im Dezember 2013.

Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen

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Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen
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Schlachte Stephanieviertel

Bremen – der Fockegarten – Herbtsliche Impressionen

Auf dem Gelände des heutigen Focke Gartens wurde 1696 bis 1698  das Bremer Armenhaus errichtet, welches später als Altenheim genutzt wurde. Nach Umzug des Altenheimes in den Bremer Stadtteil Osterholz (Eggestorf Stiftung) war hier von 1912 bis zur Zerstörung im zweiten Weltkrieg das Bremer Focke Museum beheimatet.

Der Focke Garten wurde in den 1950er Jahren auf dem Gelände des kriegszerstörten Focke-Museums angelegt und in die Bremer Wallanlagen einbezogen, so dass sich diese jetzt auch an ihrem westlichen Ende bis an die Weser erstrecken. Der etwa einen Hektar große Garten ist durch Backsteinmauern in mehrere konzentrische, vom Grundriss her rechteckige Ebenen gegliedert.

Mauer am Fockegarten
Mauer am Fockegarten

Die äußerste Ebene liegt bereits unter Straßenniveau, die weiter innen liegenden Ebenen jeweils einige Stufen tiefer (Senkgarten). Im Park befindet sich eine äquatorparallele Sonnenuhr des Bildhauers August Tölken.

die Sonnenuhr im Focke Garten
die Sonnenuhr von August Tölken im Focke Garten
Blick zum Bremer Wesertower vom Fockegarten
Blick zum Bremer Wesertower vom Fockegarten
im Bremer Fockegarten
im Bremer Fockegarten
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die Bremer Neustadt

Bremen-alte Wasserkunst-oder umgedrehte Kommode an der Weser, zu verschiedenen Jahreszeiten

Der Wasserturm auf dem Werder ist der älteste Wasserturm der Stadt Bremen Das 47 Meter hohe Gebäude – im Volksmund auch „Umgedrehte Kommode“ genannt – auf dem Stadtwerder war Teil der Bremer Wasserkunst mit dem Betreiber swb AG.

Mit dem Anwachsen der Bevölkerung durch die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts brauchte Bremen eine leistungsfähigere Wasserversorgung. Mit der technischen Planung und der Bauausführung wurde Rudolph Berg betraut, den Auftrag für die architektonische Planung bekam Johann Georg Poppe. In den ersten Jahrzehnten des Betriebs wurde hier Weserwasser entnommen und in Sandfilteranlagen gereinigt.

Plan Wasserturm Ansicht von 1876
Plan Wasserturm Ansicht von 1876

Als die Anlage in Betrieb ging und zunächst nur 2.000 Hausanschlüsse versorgte, überschritt die Einwohnerzahl Bremens gerade die 100.000-Grenze. Zehn Jahre später waren knapp die Hälfte aller Bremer Haushalte an die Wasserversorgung angeschlossen. Erst ab 1908 bekamen alle Bremer Häuser ihren direkten Wasseranschluss.

Der Wasserturm wurde in den Jahren 1871 bis 1873 errichtet. Die Größe des Bauwerks erinnert an die Malakow-Türme im Ruhrgebietsbergbau. Der Entwurf für den historisierenden Bau wurde angeregt durch den Hochmeisterpalast der Ordensburg Marienburg in Ostpreußen Seine Proportionen und die vier Ecktürmchen, die wie Beine in den Himmel ragen, gaben Anlass zu dem Spitznamen „umgedrehte Kommode“. Wegen Baufälligkeit wurden die Ecktürme schon vor Jahrzehnten gekürzt. Mit Dampfmaschinen angetriebene Pumpsysteme haben das gereinigte Weserwasser in die im Oberteil des Turms befindlichen Behälter gefördert. Zwei der vier Türme dienten hierbei als Schornsteine der Dampfmaschinen. Der dritte Turm dient als Aufgang. Im vierten befinden sich Rohrleitungen.

Den ursprünglichen Zweck erfüllt der Turm nicht mehr. Das Wasserwerk wurde 1983 aufgegeben und diente lediglich noch als Wasserspeicher für die Versorgung der Brauerei Beck & Co aus Fernleitungsnetzen der Harzwasserwerke

Am 27. Oktober 2008 wurden aus dem Wassertank die restlichen 800.000 Liter in das Trinkwassernetz abgelassen. Zuvor wurden 100 Flaschen gefüllt mit der Aufschrift „swb AG Exclusivabfüllung – swb Wasser aus dem altehrwürdigen Wasserturm Auf dem Werder“.

Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Fruehjahrshochwasser 2007
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Fruehjahrshochwasser 2007
bremen-alte-wasserkunst-umgedrehte-kommode-an-der-weser-sommer_29-06-2009
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Sommer 2007
bremen-alte-wasserkunst-umgedrehte-kommode-an-der-weser-fruehherbst
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Fruehherbst
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Winteranfang 2007
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Winteranfang 2007
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Hastedt Peterswerder

Bremen – Wohnanlage an der Hamburger Strasse 222-240

Bei der im Jahre 1926 begonnenen Bebauung eines ca. 8 ha großen, von der Domgemeinde erworbenen Geländes an der Hamburger Strasse, zwischen Verdener und Stader Strasse wurde die mit gutem Erfolg eingeleitete Absicht hier in gestalterischer Hinsicht ein Vorbild zu schaffen, nicht konsequent durchgeführt. Nur ein teil des Geländes wurde nach den Plänen bewährter Privatarchitekten auf Grund eines Wettbewerbs  bebaut.

1928 führte die Stadt Bremen durch das Wohnungsbauamt für ein Gebiet an der Hamburger Straße zwischen Stader- und Nienburger Straße einen Wettbewerb durch, um für das Gebiet „nach einheitlichen Gesichtspunkten … etwas Mustergültiges“ zu schaffen. Verschiedene Wohnungsgesellschaften mit ihren Architekten wurden dabei beteiligt. Nach dem städtebaulichen Konzept sollten die vier- und fünfgeschossigen Wohnblocks die ein- und zweigeschossigen Reihenhäuser von der Hauptverkehrsstraße abschirmen.

Wohnanlage Hamburger Strasse
Wohnanlage Hamburger Strasse

Die ein- bis fünfgeschossigen Gebäude mit Flach- oder Satteldach an der Hamburger Straße 222 bis 240, Weimarer Straße 1 bis 5, Altenburger Straße 2 bis 24 und Stader Straße 54 bis 58 wurden von 1928 bis 1929 nach Plänen der Architekten Heinz Stofferegen und Rudolf August für den Gemeinnützigen Beamten-Baugenossenschaft gebaut.

Hamburger Strasse - Ecke Stader Strasse
Hamburger Strasse – Ecke Stader Strasse

Die großen verklinkerten Wohnblöcke fluchten mit der Hamburger- und Stader Straße, wobei ein Block etwas zurück versetzt ist für eine rechteckige Platzfläche. An der Platzecken entstanden eingeschossige Läden . Diesen Teil der kubischen Bebauung plante der Bremer Architekt Stoffregen als zukunftsweisende Gebäude der frühen Moderne in Deutschland. Ein breites Gesims schließt oben die Gebäude ab, die viergeschossigen Erker gliedern das Bauwerk. Die Details der Gestaltung lassen regionale Bezüge erkennen.

 

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unser Umland Wümmewiesen

Bremen – Indian Summer im Blockland

In der Stadt – mitten auf dem Land

So oder so ähnlich könnte man das Leben im Blockland beschreiben, denn obwohl es offiziell ein Stadtteil von Bremen ist, ist es in Wahrheit aber doch viel mehr Dorf als Stadt. Rund 15 km erstreckt sich der Blocklander Deich und folgt dabei immer schön dem lauf der Wümme. Obwohl es das Blockland auf eine beachtliche Breite bringt, leben hier nur ca. 400 Einwohner.

Das Blockland ist ein Landschaftsraum, der überwiegend durch flaches Marschland mit einer Höhe von 0,7 bis 1,8 m über NN geprägt ist. Es gehört zur Wümmeniederung.   Ohne Deiche würden weite Flächen bei jeder Flut überschwemmt werden.Der Ortsteil wird nördlich und westlich begrenzt durch den Unterlauf (Tidengewässer) der Wümme und durch die lesum, südwestlich durch das Maschinenfleet bzw. die Autobahn A27 und die Bremer Düne und südöstlich durch den Kuhgraben. Der östliche Teil zwischen dem Weg Südwenje und dem Kuhgraben wird Wetterung genannt (in diesem Fall also keine Gewässerbezeichnung).

im-Blockland, Blick auf ein Siel
im-Blockland, Blick auf ein Siel

 

die Blocklander Hemmstrasse
die Blocklander Hemmstrasse
die Wümme bei Dammsiel
die Wümme bei Dammsiel

Die Wümme  ist der 118 km lange Hauptquellfluss der Lesum, die ab der Vereinigung mit der von Nordosten (rechts) herankommenden Hamme noch weitere 10 Kilometer bis zur Mündung in die Unterweser  zurücklegt. Von Borgfeld (km 0,00) bis zum Zusammenfluss mit der Hamme (km 18,53), dem Tidenbereich, zählt die Wümme zu den sog. sonstigen Binnenwasserstraßen des Bundes.

Die Wümme fließt durch das nördliche Niedersachsen und Bremen.  Die Wümme gehört zu den saubersten Flüssen Norddeutschlands.

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Borgfeld

Bremen – im Wald am Hexenberg

am Hexenberg in Bremen Borgfeld liegt ein wunderschönes kleines Waldgebiet, man kann dort wunderbar spazierengehen und die Natur genießen.

im Wald am Hexenberg
im Wald am Hexenberg
im Wald am Hexenberg
im Wald am Hexenberg
Chaos im Wald
Chaos im Wald
Moospflanze
Moospflanze
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Contrescarpe das Bremer Viertel Innenstadt

Bremen – die Lürman Villa – Contrescarpe 22

Die Contrescarpe zwischen Kohlhökerstraße und Hohenpfad vereinigt beispielhaft die unterschiedlichen Facetten großbürgerlicher Wohnkultur in Bremen im 19. Jahrhundert.
Das äußere Ufer des Festungsgrabens, die Contrescarpe, bot schon frühzeitig nach Schleifung der Wälle wohlhabenden Kaufleuten Anreiz, die Wohnung vom Kontor zu trennen und nur pro forma den Wohnsitz in der Altstadt zu behalten.
Bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Contrescarpe zunehmend mit freistehenden Einfamilienhäusern bebaut. Aus dieser Zeit hat sich mit Haus Nr. 22 bis heute das ehemalige Sommerhaus des Ältermans Theodor Gerhard Lürman aus dem Jahre 1822 erhalten, wenn auch im Umbau von 1866. Die meisten dieser Sommerhäuser wurden ab 1849, nach Aufhebung der Torsperre und der staatsrechtlichen Gleichstellung der Vorstadtbürger, als der Baugrund an der Contrescarpe eine ernorme Aufwertung erfuhr, verdrängt von Reihenhäusern oder dicht gestaffelten Walmdachhäusern für das gehobene Bürgertum.
Das Wohnhaus Contrescarpe 22 hatte sich der Kaufmann und Konsul Theodor Gerhard Lürman 1822 von Jacob Ephraim Polzin als eingeschossiges Sommerhaus erbauen lassen. Es ist heute das älteste erhaltene Gebäude an der Contrescarpe. Der übergiebelte Portikus mit dorischen Säulen und die vorgelagerte sechsstufige Freitreppe stammen noch aus der Erbauungszeit.
1866 ließ sich der Sohn des Erbauers, Konsul Johannes Theodor Lürman, das Haus zu einer prächtigen Vorstadtvilla durch den Architekten Heinrich Müller vergrößern. Von einem bereits zuvor, 1853 durch den Maurermeister Rutenberg errichteten Gartenhaus (1963 für den benachbarten Neubau abgebrochen) hat sich nur ein Teil der offenen Loggia mit zwei Karyathiden am Verbindungsgang zum Neubau erhalten. Im Gartensaal hinter dem Portikus wurde 1993 die Ausmalung der Jahre 1904-1905 nach Entwürfen von Rudolf Alexander Schröder wieder hergestellt.
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen früher
Türdetail
Türdetail
November 2020

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Innenstadt

Bremen – Lürman Villa, Contrescarpe 21

Die Bremer Wallanlagen entstanden von 1802 bis 1811 und gingen aus den bis zum 17. Jahrhundert erbauten Befestigungsanlagen hervor. Anschließend  konnte an der Straße Am Wall und der Contrescarpe gebaut werden. Die Contrescarpe zwischen Kohlhökerstraße und Hohenpfad vereinigt beispielhaft die unterschiedlichen Facetten großbürgerlicher Wohnkultur in Bremen im 19. Jahrhundert. Die Contrescarpe gehörte nicht zur Altstadt von Bremen.  Erst 1849 wurde die „Torsperre“ aufgehoben und die Vorstadtbürger erhielten das gleiche Bürgerrecht wie die Altstadtbürger.

Bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Contrescarpe zunehmend mit freistehenden Einfamilienhäusern bebaut. Aus dieser Zeit hat sich mit Haus Nr. 22 bis heute das ehemalige Sommerhaus des Kaufmanns Stephan Lürmann aus dem Jahre 1822 erhalten, wenn auch im Umbau von 1866.

1866 baute der Jurist, Kaufmann und Konsul Stephan August Lürmann (1820–1903), Sohn von Theodor Gerhard Lürman, an der Ecke Contrescarpe/Meinkenstraße diese zweigeschossige Villa nach den Plänen von Heinrich Müller. Die klassizistische Fassade war ein zeittypischer Vertreter der Bauten an der Contrescarpe mit ihrem Portikus aus ionischen Säulen und einem Balkon darüber.

Türgriff am Haupteingang
Türgriff am Haupteingang

Später war hier die Import- und Exporthandlung Lohmann und Co angesiedelt.  Das Gebäude dient heute einer über 150 Jahre alten Anwaltskanzlei, bei der u.a. auch der frühere Bundespräsident Karl Carstens sowie Senatoren und Bürgermeister Bremens Sozius waren.

November 2020
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Bremen Lesum

Bremen – St. Martini Kirche (Bremen Lesum)

1235 (lt. Dehio 1234) wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Das Kirchengebäude wurde dem kurz zuvor gegründeten Nonnenkloster Lilienthal zum „ewigen Besitz“ übertragen.

Das Baujahr des ursprünglichen Kirchenbaus ist unbekannt; es kann vermutet werden, dass schon bald nach dem Beginn der christlichen Mission in Norddeutschland im ausgehenden achten Jahrhundert auch in Lesum eine romanische Kirche errichtet wurde. Der erhaltene Kirchturm ist wahrscheinlich ebenso alt, wie es die ursprüngliche Kirche gewesen ist. Die unbehauenen Feldsteine, wie sie im Innern des Turmraumes noch zu sehen sind, zeigen die frühe Entstehung an. Die alte, einschiffige romanische Kirche soll 562 Sitzplätze gehabt haben.

Turm der St. Martini Kirche Bremen Lesum
Turm der St. Martini Kirche Bremen Lesum

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Kirche für die etwa 3500 Mitglieder umfassenden Gemeinde zu klein. Das jetzige, größere Kirchenschiff wurde deshalb in den Jahren 1778/79 nach einem Entwurf des Ratsbaumeisters Johann Dierks neu aufgebaut und im September 1779 eingeweiht, der Turm blieb erhalten. Die Steine des alten Kirchengebäudes wurden abgetragen und beim Aufbau des neuen wieder verwendet. Von außen kann gut erkannt werden, dass die Mauern der Kirche zu etwa zwei Dritteln aus alten Feldsteinen und zu etwa einem Drittel aus neueren Ziegelsteinen bestehen. Das rechteckige Gebäude hat Eingänge an der Süd- und der Ostseite.

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Innenstadt

Bremen – das ehemalige Haus der Vereinigten Werkstätten

Vor 100 Jahren gehörte der Wall in Bremen zu den besten Adressen. Hier, abseits der engen, verwinkelten Altstadt, gegenüber der Wallpromenade und dicht bei den bedeutenden kulturellen Institutionen der Stadt (Kunsthalle, „Union“ und Stadttheater) gediehen die besten und teuersten Geschäfte der Stadt. Zwischen Theater und Wallbebauung weitetete sich die Straße zu einem kleinen Platz, dem Theaterplatz. Das Theater wurde im Krieg beschädigt una anschließend abgerissen. Übrig blieb ein Hügel (Schutthaufen) in den Wallanlagen, der heutige Theaterberg. Die Gestaltung ist einem Theater nachempfunden, auf der „Bühne“ findet man heute die Skulptur die Liegende von Gerhard Marcks.

 

Bremen am Wall 175-177, links das alte Bremer Theater
Bremen am Wall 175-177, links das alte Bremer Theater

Das Gebäude am Wall 175-177  wurde ursprünglich für die Modefirma Stallmann & Harder erbaut und 1912 fertiggestellt, direkt gegenüber dem damaligen Stadttheater. Es ist ein viergeschossiges, symetrisch angelegtes  Bauwerk  im Reformstil und gehört zu den grössten und besten Bremer Bauten seiner Zeit. Es beherbergte neben dem Modehaus auch zahlreiche Kontorräume, sowie das kleine Theatercafe.

Sehenswert sind die Baudeteails, wie die Spinne, die sinnbildlich auf den Textilhändler verweist.

Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen
Spinne Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen

Aber auch der repräsentativ gestaltetete Eingangsbereich, den man in dieser Art sonst nur von den ehrwürdigen Hamburger Bürohäusern kennt.

Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen
Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen

Im Jahre 1937 verließen Stallmann und Harder das große Haus. Ihnen folgten jetzt die Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk die bereits seit 1907 zu einer der ersten Adressen am Wall gehörten.  Sie waren mehr als nur ein Möbelgeschäft. Hier wurde sogar eine der ersten Ausstellungen der „Blauen Reiter“ gezeigt. Dieses 1898 von Künstlern in München gegründete Unternehmen, bekam u.a. im „Dritten Reich“ wichtige Staatsaufträge, u.a. die Ausgestaltung der neuen Reichskanzlei in Berlin. Sie gehörten trotz dieser Staatsaufträge auch nach 1945 zu den angesehenen Innenausstattern in Deutschland. Mit dem Siegeszug der Mitnahmemöbelhäuser in den 80er Jahren gerieten sie in den Ruf, konservative und biedere Möbel zu überhöhten Preisen anzubieten. In Bremen konnten sie sich noch eine Weile halten.

Werbung der Vereinigten Werkstätten
Werbung der Vereinigten Werkstätten

Nachdem das Haus lange leerstand, beherbergte es bis zum vergangenen Jahr eine Filiale des Oldenburger Möbelhauses Ullmann.

Jetzt ist eine neue Nutzung mit Gaststätte und Wohnungen geplant.

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Überseestadt Weser

Bremen – Segelschiff Alexander von Humboldt im Europahafen

Grüne Segel und das markante „Sail Away“ von Joe Cocker – wer kennt sie nicht, die Bark mit den grünen Segeln! Unzählige Reisen hat sie hinter sich, mehrere Atlantiküberquerungen und die Umrundung Kap Hoorns. Was bleibt sind die Erinnerungen, die Freundschaften – und die Farbe des Schiffes! Nur fährt sie jetzt nicht mehr hinaus auf See.

Das Segelschiff Alexander von Humboldt – auch kurz „Alex“ genannt – ist eine stählerne deutsche Bark, die 1906 als Feuerschiff unter dem Namen Reserve Sonderburg gebaut wurde. 1986 wurde sie als Feuerschiff außer Dienst gestellt, zum Segelschiff umgebaut und war ab 1988 bis Oktober 2011 als Jugend- und Ausbildungsschiff im Einsatz. Als Werbeschiff für „Becks Bier“ erlangte sie internationale Aufmerksamkeit. Heute findet die Alexander von Humboldt Verwendung als Hotel- und Gastronomieschiff in Bremen. Zur Zeit liegt sie noch im Europahafen in der Bremer Überseestadt, sie zieht aber in diesem Jahr noch an die Bremer Schlachte.

Segelschiff Alexander von Humboldt vor Schuppen 1
Segelschiff Alexander von Humboldt vor Schuppen 1

 

 

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Bürgerpark Innenstadt

Bremen – Abendstimmung im Bürgerpark

Einzigartig, freundlich und offen für alle. Das ist der Bürgerpark in Bremen. Und genau so heißt er jeden willkommen, der inmitten der Großstadt Ruhe und Erholung oder Entspannung durch Aktivitäten in der Natur finden möchte. Als eine der wenigen fast vollständig erhaltenen gartenkünstlerischen Schöpfungen des 19. Jahrhunderts zählt der Bürgerpark zu den bedeutendsten Landschaftsparks in Deutschland. Im Hintergrund links der Gerdes Pavillon aus dem Jahre 1903.

Abendstimmung
Abendstimmung