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Bremer Rathaus Innenstadt

Lichter der City 2025

Die Lichter der City verwandeln 2025 zum fünften Mal die Bremer Innenstadt in ein faszinierendes Lichtermeer. Unter dem Motto „Vier Jahreszeiten“ inszenieren Lichtkünstlerinnen und Lichtkünstler die Fassaden bedeutender Gebäude mit kunstvollen Projektionen. Die kreativen Lichtinstallationen lassen bekannte Wahrzeichen in einem völlig neuem Glanz erscheinen.

Bremer Stadtmusikanten
am Rathaus
Liebfrauenkirche

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Bremer Dom Innenstadt Landgericht

Bremer Türme

Blick vom Amtsgericht Bremen zum Landgericht und zum Bremer Dom

Landgericht, Bremer Dom

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die Bremer Neustadt Innenstadt Weser

Wintersonnenwende

Sonnenuntergang an der Weser am 22. Dezember 2007

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die Bremer Neustadt Innenstadt Weser

Winteranfang

22. Dezember 2007 in Bremen

Blick über die Weser zur Umgedrehten Kommode
Winteranfang 2007 in Bremen
am Weserufer
am Osterdeich
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Innenstadt

der Bremer „Banksy“

seit 2020 in den Bremer Wallanlagen

Bremen hat seinen eigenen „Banksy“. Doch der hiesige unbekannte Untergrund-Künstler machte es sich noch schwerer als sein britisches Vorbild – im wahrsten Sinne des Wortes. Er schleicht nicht etwa nachts mit Schablone und Farbdosen los, um heimlich gesellschaftskritische Kunstwerke auf Hauswänden zu hinterlassen. Nein, er stellte gleich eine schwere Bronzeskulptur mitten im öffentlichen Raum auf: in den Wallanlagen, nahe Herdentor. Die Skulptur zeigt einen gebückt gehenden Mann mit Kapuzenjacke und Wollmütze, der einen Einkaufswagen schiebt. Der Einkaufswagen ist echt und nicht aus Bronze.

Die zuständigen Behörden wussten von nichts. Sicher ist nur: Geplant war diese Skulptur nicht. Soll die Arbeit auf Armut hinweisen? Auf Obdachlosigkeit? Ist sie Konsumkritik? 

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Innenstadt

Herbst 2020 in den Bremer Wallanlagen

Olbers Denkmal
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Innenstadt Schnoor

Blick von oben ins Bremer Schnoorviertel

wurde gerade denkmalschutzgerecht saniert
im Hintergrund die Schule St. Johann
Blick zur Kirche St. Johann
St. Johann im Schnoorviertel ist eine römisch katholische Probsteikirche in Bremen. Sie wurde im 14. Jahrhundert als Klosterkirche erbaut und steht seit 1973 unter Denkmalschutz
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Innenstadt Schnoor

Schnoorviertel bei Nacht

Blick von oben auf das Schnoorviertel

Der Bremer Schnoor ist ein bis in das Hochmittelalter zurückreichendes Gängeviertel in der Bremer Altstadt. Die ältesten weltlichen Bauwerke dort stammen aus dem frühen 15. Jahrhundert. Gegen Abrisspläne konnte das im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschonte Quartier in den 50er Jahren erhalten werden.

Heute ist dieses Quartier eine der wichtigsten touristischen Attraktionen Bremens.

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Innenstadt Marktplatz

Bremer Weihnachtsmarkt

aufgenommen vom Domturm

Der Bremer Weihnachtsmarkt wird jährlich in der Adventszeit in der Bremer Innenstadt veranstaltet und gehört zu den großen Weihnachtsmärkten in Deutschland. Er erstreckt sich über verschiedene Bereiche des Stadtkerns in der Bremer Altstadt, umfasst rund 200 Stände und lockt jährlich etwa 1,5 Millionen Besucher an. Der seit Mitte des 19. Jahrhunderts abgehaltene, traditionelle Weihnachtsmarkt findet hauptsächlich auf dem Bremer Marktplatz sowie rund um das Bremer Rathaus und auf dem Domshof statt.

Blick vom Domturm auf den Bremer Weihnachtsmarkt
Blick auf den Bremer Weihnachtsmarkt vom Domturm aus

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Bremer Rathaus Marktplatz

Bremen – zur Geschichte der Staatsflagge

Geschichte der Bremer Speckflagge

Die  Flagge Bremens zeigt acht abwechselnd rote und weiße Streifen, und nahe am Mast einen senkrechten Streifen mit umgekehrter Farbreihenfolge, so dass ein zweireihiges Schachbrettmuster entsteht. In dieser Form war die Flagge seit dem Ende des 17. Jahrhunderts verbreitet und wurde von Bremischen Schiffern und anderen Privatpersonen und auch von der Stadt Bremen  genutzt. Davor dürften einfarbige rote Flaggen mit einem silbernen Schlüssel in der Mitte (daher die Stadtfarben: Rot und Weiß) oder die weiß-roten Flaggen des Hansebundes verwendet worden sein, der im 17. Jahrhundert aber seine Bedeutung verloren hatte. Es soll aber auch Flaggen mit neun Streifen gegeben haben, am oberen und unteren Ende der Flagge mit einem roten Streifen beginnend und endend.

erste Bremer Staatsflagge
erste Bremer Staatsflagge 14.,15., 16. Jhd.

Seit 1815 führte die Stadt Bremen das Stadtwappen auf ihrer Flagge. Schiffer und Privatpersonen durften diese Flagge im  nicht verwenden, aber  man sich nicht immer daran gehalten, so dass im 19. Jahrhundert offizielle Stadtflaggen aufkamen, die zwölf oder gar vierzehn Streifen zeigten, um sich als Hoheitszeichen besser von den privat genutzten Flaggen abzuheben.

Bremer Staatsflagge 1815-1891
Bremer Staatsflagge 1815-1891

Im Jahre 1891 wurde die Anzahl der Streifen dann amtlich festgelegt: zwölf für die offiziellen Flaggen der Stadt, acht für die privat genutzten Flaggen (Handelsflagge). Gleichzeitig wurde auch ein neues großes Wappen angenommen. Es zeigt nicht nur Schild, Krone und Schildhalter, sondern zusätzlich eine Helmzier, aus der ein goldener Löwe herausragt, der den silbernen Schlüssel der Stadt wie eine Flagge in den Pranken hält.

Bremer Staatsflagge ab 1891
Bremer Staatsflagge ab 1891

Diese Regelung mit der Anzahl der Streifen und auch das große Wappen (das heutige ‚Flaggenwappen‘) hat sich bis heute erhalten. Es gibt (und gab schon seit dem 19. Jahrhundert) auch Flaggen mit acht Streifen, die das mittlere Wappen der Stadt, mit Schild und Krone in einem weißen Feld in der Mitte zeigen.  Die Verwendung des Wappens behandelt Bremen sehr restriktiv. Das Wappen ist amtlichen Stellen vorbehalten, und von daher darf diese Flagge auch nur von Ämtern der Stadt Bremen verwendet werden. Aberes gibt  sie durchaus im Handel und wird oft inoffiziell verwendet. Privatpersonen dürfen daher eigentlich nur das Wappenzeichen der Stadt verwenden.

Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht in Deutschland ergriffen, wurde das Wappen der Republik wurde außer Dienst gestellt.  Auf den Dienstflaggen wurde jetzt eine Darstellung des Reichsadlers verwendet, so wie sie auf der Flagge des Reichspräsidenten zu sehen war. Der Adler war ohne Schild, nur auf einer weißen Scheibe, ein wenig außer der Mitte in Richtung Fahnenmast verschoben platziert. Da nach 1934  die Länder bedeutungslos wurden,  mussten die Behörden ab 1935 die einheitliche Dienstflagge des Deutschen Reiches verwenden.

Reichsdienstflagge_1933-1935
Reichsdienstflagge 1933-1935

Da nach dem zweiten Weltkrieg 1947 Bremen als Land wieder gegründet wurde, und  1949 Teil der neuen Bundesrepublik wurde, wurdendie Flaggen von 1891  wieder eingeführt, und zusätzlich im Jahre 1952 auch die Seedienstflagge.  1947(?) wurde auch ein neues großes Wappen eingeführt, mit Schild Krone und Schildhaltern auf einem Podest. Das alte große Wappen von 1891 wird jedoch auch heute vom Senat weiter verwendet.

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Innenstadt Marktplatz

Bremen – Kirche unser lieben Frau (Liebfrauenkirche)

Heutige St. Veits Kapelle

zwischen 1100-1160

Anbau einer
Karnerkapelle mit einem Beinkeller im Untergeschoss an die Nordseite der St.Veit Kirche (heute Kirche unser Lieben Frau) bis zu einem Drittel in den Boden eingelassen, Karnerkapellen dienten zur Wiederbestattung von Gebeinen. Im südlichen Teil des Beinkellers befinden sich zwei vermauerte Tore in der Ost und Westwand. Diese Tore waren ursprünglich für „De Profundis
Prozessionen“ von außen frei zugänglich (hinter den Toren befinden sich ausgetretene Treppenstufen), Boden aus Feldsteinen
vier Kreuzgratgewölbe. Die Nordwand der jetzigen Kirche steht auf Nordwand des Beinkellers, vermutlich bis heute mehrfach
umgebaut.

1160

das Obergeschoss der Karnerkapelle wird abgerissen und der Beinkeller im Untergeschoss überbaut, Beinkeller mit Toren zum
Friedhof (Nordseite), keine zum Kirchenraum (Grabungen im Beinkeller (s.1985) ergaben Knochenfunde aus den Jahren zwischen
840 und 1280, aber keine Grabstellen, Gebeine stammen vermutlich aus aufgelassenen Gräbern oder aus dem anderem „Beinhauss“ auf dem Liebfrauenkirchhof, das 1625 abgebrochen wurde)

15. Jahrhundert

1468

wird die Bruderschaft „To allen Christen Seelen“ (Armeseelen Bruderschaft) urkundlich erwähnt. Der  Beinkeller wird als
Bruderschaftskapelle eingerichtet (in dieser Zeit entstehen vermutlich auch die Wandbilder). Die Mitglieder dieser Bruderschaft
verpflichten sich gegenseitig, nach ihrem Tod für ihre “arme Seele“ im Fegefeuer zu beten, um die Zeit der Qualen im Höllenfeuer zu verkürzen. Die Bruderschaft teilt auch Essen an die Armen aus (die Reformation entzieht der Bruderschaft ihre religiöse und durch die Einrichtung der Armenkiste 1525/26 auch die karitative Grundlage)

St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen
St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen

St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen
St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen

17. Jahrhundert

1625

aus dem Rechnungsbuch der Gemeinde: „Beinhaus niedergebrochen und sind die Knochen in den Keller gebracht“(auf dem Kirchhof existierte also noch ein zweites Beinhaus, das vermutlich gebaut wurde, als der alte Beinkeller von der Liebfrauenkirche überbaut wurde und nicht mehr genutzt werden konnte) der älteste dieser Knochen stammt aus dem 9. Jahrhundert (s. 1985 Grabungen)

18. Jahrhundert

1765

nach dem Grundriss und Begräbnisplan von 1765 : Beinkeller ist angefüllt mit elf Grabkammern (beim Bau des
jetzigen Zugangs werden weitere Grabkammern hinter den Mauern entdeckt) Nummerierung der Gräber beginnt im Beinkeller

19. Jahrhundert

1890/91

der ehemalige Beinkeller wird Heizungs und Kohlenkeller

20. Jahrhundert

1939-1945

der ehemalige Beinkeller als Heizungs -und Kohlenkeller wird Schutzraum der Luft und Brandschutzwache
(Kennzeichnung an der Außenwand des Nordschiffs noch erkennbar)

1960 – 1985

Zugang zum Beinkeller über Sakristei NO, der ehemalige Beinkeller dient als Lagerraum für die Bürgerpark Tombola
1963 Gründung eines Arbeitskreises zur Restaurierung des Beinkellers

1985

werden bei Grabungen durch den Bremer Landesarchäologen im Beinkeller in drei Gruben Gebeine (keine Gräber) entdeckt, deren Altersbestimmung von 840 bis 1280 reicht –diese Gebeine stammen vermutlich aus aufgelassenen
Gräbern und aus dem anderen „Beinhauss“ auf dem Liebfrauenkirchhof, das1625 abgebrochen wurde-

1986 – 1987

Beinkeller restauriert –Boden auf sein ursprüngliches Maß gesenkt-

St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen
St.Veits Kapelle Liebfrauenkirche Bremen

1992

im August erhält der Kirchenraum (am Nordturm) einen direkten Zugang zum Beinkeller und wird jetzt als St. Veit Kapelle genutzt –bei den Bauarbeiten im Nordschiff mussten dabei zahlreiche Gebeine aus den in mehreren Lagen über einander vorgefundenen Gräbern auf den Osterholzer Friedhof umgebettet werden
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das Bremer Viertel Innenstadt Viertel

Bremen – Blick in den alten Eingangsbereich der Kunsthalle Bremen 2008

alter Eingangsbereich der Kunsthalle Bremen

Die Kunsthalle Bremen ist ein bedeutendes deutsches Kunstmuseum, das sich durch wechselnde Ausstellungen ein hohes Ansehen erworben hat. Das Museum liegt in unmittelbarer Nähe zur Bremer Altstadt in den Wallanlagen an der „Kulturmeile“. Träger ist der gemeinnützige Kunstverein in Bremen – die Kunsthalle Bremen ist damit das einzige Museum in Deutschland mit einer umfangreichen Kunstsammlung des 14. bis 21. Jahrhunderts, das bis heute in privater Trägerschaft ist.Das Gebäude steht seit 1977 unter Denkmalschutz.

Einen Tort haben die Architekten dem Altbau allerdings beim Umbau von 2009 bis 2011 doch angetan: Um Platz zu schaffen und weil es der Intention der allerersten Raumkonzeption von 1849 entspräche, haben sie die Rotunde dicht gemacht: Einen großen, brüstungsbewehrten Durchlass zwischen Eingangshalle und erstem Stock, der die Besucher seit 1902 mit Blickachsen zu den oberen Ausstellungsräumen empfing. Das sorgte bei den BesucherInnen der Wiedereröffnung für mehr Befremden  als das Fehlen der Kunst.

in der ehemaligen Eingangshalle der Bremer Kunsthalle
in der ehemaligen Eingangshalle der Bremer Kunsthalle

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das Bremer Viertel Innenstadt

Bremen – Paula-Modersohn-Becker-Steg an der Kunsthalle

Man glaubt es nicht, aber dieser Steg ist tatsächlich mitten in der Stadt, und zwar in den Wallanlagen zwischen der Kunsthalle und dem Theater am Goetheplatz. Nur ein paar Meter weiter und man ist im Gewühl der City und des Viertels.

Hier allerdings fühlt man sich wie in einem Park, kann sich eine Auszeit gönnen und vergisst einfach die Stadt und alle seine Sorgen.

Der Paula-Modersohn-Becker-Steg in Bremen hat eine Länge von rund 56 Metern. In der direkten Umgebung vom Paula-Modersohn-Becker-Steg befindet sich das Wilhelm-Wagenfeld-Haus und das Gerhard-Marcks-Haus sowie die Bremer Kunsthalle.

Die Aufnahmen entstandem im Dezember 2013.

Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen

Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen

Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen

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Paula Modersohn Becker Steg Bremen
Paula Modersohn Becker Steg Bremen

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Contrescarpe das Bremer Viertel Innenstadt

Bremen – die Lürman Villa – Contrescarpe 22

Die Contrescarpe zwischen Kohlhökerstraße und Hohenpfad vereinigt beispielhaft die unterschiedlichen Facetten großbürgerlicher Wohnkultur in Bremen im 19. Jahrhundert.
Das äußere Ufer des Festungsgrabens, die Contrescarpe, bot schon frühzeitig nach Schleifung der Wälle wohlhabenden Kaufleuten Anreiz, die Wohnung vom Kontor zu trennen und nur pro forma den Wohnsitz in der Altstadt zu behalten.
Bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Contrescarpe zunehmend mit freistehenden Einfamilienhäusern bebaut. Aus dieser Zeit hat sich mit Haus Nr. 22 bis heute das ehemalige Sommerhaus des Ältermans Theodor Gerhard Lürman aus dem Jahre 1822 erhalten, wenn auch im Umbau von 1866. Die meisten dieser Sommerhäuser wurden ab 1849, nach Aufhebung der Torsperre und der staatsrechtlichen Gleichstellung der Vorstadtbürger, als der Baugrund an der Contrescarpe eine ernorme Aufwertung erfuhr, verdrängt von Reihenhäusern oder dicht gestaffelten Walmdachhäusern für das gehobene Bürgertum.
Das Wohnhaus Contrescarpe 22 hatte sich der Kaufmann und Konsul Theodor Gerhard Lürman 1822 von Jacob Ephraim Polzin als eingeschossiges Sommerhaus erbauen lassen. Es ist heute das älteste erhaltene Gebäude an der Contrescarpe. Der übergiebelte Portikus mit dorischen Säulen und die vorgelagerte sechsstufige Freitreppe stammen noch aus der Erbauungszeit.
1866 ließ sich der Sohn des Erbauers, Konsul Johannes Theodor Lürman, das Haus zu einer prächtigen Vorstadtvilla durch den Architekten Heinrich Müller vergrößern. Von einem bereits zuvor, 1853 durch den Maurermeister Rutenberg errichteten Gartenhaus (1963 für den benachbarten Neubau abgebrochen) hat sich nur ein Teil der offenen Loggia mit zwei Karyathiden am Verbindungsgang zum Neubau erhalten. Im Gartensaal hinter dem Portikus wurde 1993 die Ausmalung der Jahre 1904-1905 nach Entwürfen von Rudolf Alexander Schröder wieder hergestellt.
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen früher
Türdetail
Türdetail
November 2020

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Innenstadt

Bremen – Lürman Villa, Contrescarpe 21

Die Bremer Wallanlagen entstanden von 1802 bis 1811 und gingen aus den bis zum 17. Jahrhundert erbauten Befestigungsanlagen hervor. Anschließend  konnte an der Straße Am Wall und der Contrescarpe gebaut werden. Die Contrescarpe zwischen Kohlhökerstraße und Hohenpfad vereinigt beispielhaft die unterschiedlichen Facetten großbürgerlicher Wohnkultur in Bremen im 19. Jahrhundert. Die Contrescarpe gehörte nicht zur Altstadt von Bremen.  Erst 1849 wurde die „Torsperre“ aufgehoben und die Vorstadtbürger erhielten das gleiche Bürgerrecht wie die Altstadtbürger.

Bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Contrescarpe zunehmend mit freistehenden Einfamilienhäusern bebaut. Aus dieser Zeit hat sich mit Haus Nr. 22 bis heute das ehemalige Sommerhaus des Kaufmanns Stephan Lürmann aus dem Jahre 1822 erhalten, wenn auch im Umbau von 1866.

1866 baute der Jurist, Kaufmann und Konsul Stephan August Lürmann (1820–1903), Sohn von Theodor Gerhard Lürman, an der Ecke Contrescarpe/Meinkenstraße diese zweigeschossige Villa nach den Plänen von Heinrich Müller. Die klassizistische Fassade war ein zeittypischer Vertreter der Bauten an der Contrescarpe mit ihrem Portikus aus ionischen Säulen und einem Balkon darüber.

Türgriff am Haupteingang
Türgriff am Haupteingang

Später war hier die Import- und Exporthandlung Lohmann und Co angesiedelt.  Das Gebäude dient heute einer über 150 Jahre alten Anwaltskanzlei, bei der u.a. auch der frühere Bundespräsident Karl Carstens sowie Senatoren und Bürgermeister Bremens Sozius waren.

November 2020
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Innenstadt

Bremen – das ehemalige Haus der Vereinigten Werkstätten

Vor 100 Jahren gehörte der Wall in Bremen zu den besten Adressen. Hier, abseits der engen, verwinkelten Altstadt, gegenüber der Wallpromenade und dicht bei den bedeutenden kulturellen Institutionen der Stadt (Kunsthalle, „Union“ und Stadttheater) gediehen die besten und teuersten Geschäfte der Stadt. Zwischen Theater und Wallbebauung weitetete sich die Straße zu einem kleinen Platz, dem Theaterplatz. Das Theater wurde im Krieg beschädigt una anschließend abgerissen. Übrig blieb ein Hügel (Schutthaufen) in den Wallanlagen, der heutige Theaterberg. Die Gestaltung ist einem Theater nachempfunden, auf der „Bühne“ findet man heute die Skulptur die Liegende von Gerhard Marcks.

 

Bremen am Wall 175-177, links das alte Bremer Theater
Bremen am Wall 175-177, links das alte Bremer Theater

Das Gebäude am Wall 175-177  wurde ursprünglich für die Modefirma Stallmann & Harder erbaut und 1912 fertiggestellt, direkt gegenüber dem damaligen Stadttheater. Es ist ein viergeschossiges, symetrisch angelegtes  Bauwerk  im Reformstil und gehört zu den grössten und besten Bremer Bauten seiner Zeit. Es beherbergte neben dem Modehaus auch zahlreiche Kontorräume, sowie das kleine Theatercafe.

Sehenswert sind die Baudeteails, wie die Spinne, die sinnbildlich auf den Textilhändler verweist.

Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen
Spinne Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen

Aber auch der repräsentativ gestaltetete Eingangsbereich, den man in dieser Art sonst nur von den ehrwürdigen Hamburger Bürohäusern kennt.

Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen
Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen

Im Jahre 1937 verließen Stallmann und Harder das große Haus. Ihnen folgten jetzt die Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk die bereits seit 1907 zu einer der ersten Adressen am Wall gehörten.  Sie waren mehr als nur ein Möbelgeschäft. Hier wurde sogar eine der ersten Ausstellungen der „Blauen Reiter“ gezeigt. Dieses 1898 von Künstlern in München gegründete Unternehmen, bekam u.a. im „Dritten Reich“ wichtige Staatsaufträge, u.a. die Ausgestaltung der neuen Reichskanzlei in Berlin. Sie gehörten trotz dieser Staatsaufträge auch nach 1945 zu den angesehenen Innenausstattern in Deutschland. Mit dem Siegeszug der Mitnahmemöbelhäuser in den 80er Jahren gerieten sie in den Ruf, konservative und biedere Möbel zu überhöhten Preisen anzubieten. In Bremen konnten sie sich noch eine Weile halten.

Werbung der Vereinigten Werkstätten
Werbung der Vereinigten Werkstätten

Nachdem das Haus lange leerstand, beherbergte es bis zum vergangenen Jahr eine Filiale des Oldenburger Möbelhauses Ullmann.

Jetzt ist eine neue Nutzung mit Gaststätte und Wohnungen geplant.