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Parkhotel Bremen

Das Bremer Parkhaus von 1089
Das Parkhaus von 1890
Das aktuelle Bremer Parkhotel am Hollersee
das heutige Parkhotel

Nach der Anlage des Bürgerparks Ende der 1860er Jahre wurde 1872/73 das erste einfache Ausflugslokal am Standort des heutigen Hotels, am Hollersee, errichtet. Im Rahmen der Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrieausstellung, die 1890 auf dem Gelände des Bürgerparks stattfand, wurde es durch eine monumentale Festhalle ersetzt. Die Festhalle wurde als Restaurant, für Bankette, Konzerte und andere festliche Veranstaltungen genutzt. Während nahezu alle Bauten nach Ende der Ausstellung im Oktober 1890 wieder abgerissen wurden, blieb die Festhalle als Parkhaus erhalten.
Das Gebäude wurde allerdings schon 1907 durch einen Brand infolge eines Feuerwerks zerstört. Von 1912 bis 1913 wurde nach Plänen von Rudolf Jacobs
 ein Neubau im Stil eines fürstlichen Landsitzes an Stelle des niedergebrannten Vorgängers errichtet. Dieser fiel im Zweiten Weltkrieg einem Bombenangriff zum Opfer.
Der heutige Bau stammt von 1955. Er ist im Stil an den Vorgängerbau von 1913 angelehnt und entstand nach Plänen von Herbert Anker und Theodor Rosenbusch, deren Büros den 1950 ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen hatten. Das Zentrum des Gebäudes bildet ein ovaler Kuppelbau mit einem dominierenden Kuppeldach. Das Gebäude steht seit 1984 unter Denkmalschutz. Der West- und Ostflügel wurden in den Jahren 1958, 1963, 1966/68 (nach Plänen von Theodor Rosenbusch) und 2004 (nach Plänen von Gert Schulze) angebaut.


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Bremen – Bänke im Bremer Bürgerpark

Sitzgelegenheiten in einem Volkspark wie dem Bremer Bürgerpark stellen besonders wichtige Austattungsgegenstände dar. Sie ermöglichen es den Besuchern, ihre Spaziergänge zu unterbrechen und sich auszuruhen. Schon früh fühlten sich Bremer Bürger aufgerufen, zur Ausstattung des Parks mit Sitzgelegenheiten beizutragen. Immer wieder gab es Gelegenheiten, durch Stiftungen und Legate Gutes für den Park zu tun.

Viele der Bänke wurden vom Kunstschlosser Justus Leidenberg geschaffen und sind noch heute im Park zu finden.

Einige der geschmackvollen Arbeiten der Werkstatt Leidenberg sind die Dr.Lang Bank und die Früssmersbank.

Dr. Lang Bank
Dr. Lang Bank

wurde 1905 aus einem Legat des Arztes Dr. Lang hergestellt.

Früssmersbank
Früßmersbank

diese grosse am Fichtenhain stehende Bank entstand 1907 ebenfalls aus der Werkstatt Leidenberg.

Bald setzten sich die Gestaltungsvorstellungen des Jugendstils auch im Bürgerpark durch. Diese neuen Dekorationsformen finden wir an der Heinebank von 1904, die eher ein Denkmal für diesen bedeutenden deutschen Dichter darstellt. Sie wurde vom Literarischen Verein gestiftet. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1989 rekonstruiert und an einer Stelle im Eichenhain aufgestellt wo sie schon ab 1924 zu finden war.

Postkarte der Heinbank 1904
Postkarte der Heinbank 1904

das Provisorium der Heinebank 1986
das Provisorium der Heinebank 1986

die Heinebank
die Heinebank

Die Verehrung der Werke Heines war auch im liberalen Bremen nicht unumstritten. Der Bremer Architekt Hans Lassen schuf den Entwurf für dieses sehenswerte Jugendstilwerk, auf dem in der Mitte ein der Rückenlehne ein bronzenes Flachrelief

Heinebank mitte Flachrelief
Heinebank mitte Flachrelief

nach der Zeichnung von 1851 von Ernst Benedikt Kietz „Heine in der Matratzengruft“ und seitlich davon zwei Bronzetafeln mit den Versen „in derFremde“ angebracht wurden.

Detail Heinebank links
Detail Heinebank links

Detail heinebank rechts
Detail heinebank rechts

Ungemach drohte der Bank 1933 durch die Verfolgung und Diskriminierung der Werke Heines. In Erwartung der Konsequenzen ließ der Bürgerparkdirektor die unerwünschten Gedenktafeln vorsorglich abmontieren, diese nun neutrale Sitzbank konnte somit keinen Anstoß mehr erregen, die Bank ging aber im Rahmen der Kriegsereignisse verloren.

Mit Hilfe von zwei Fotos gelang es zwei jungen Schlossermeistern, die schmiedeeiserne Konstruktion nahezu originakgetreu wiederherzustellen. Die Bank steht nun seit1989 wieder am östlichen Seitenweg im Eichenhain.

Eine zweite Dichterbank im Bürgerpark galt dem Andenken an Heinrich Bulthaupt, einem zu Lebzeiten in Bremen hochgeachteten Schriftsteller und Dichter, der auch die Stelle eines Stadtbibliothekars bekleidet hatte. In seinem letzten Lebensjahr hatte er gern mit seinem Freund, dem Oberlehrer der hauptschule Professor Dr. Edmund Fritze auf einer Bank an der Wiegandbrücke geruht. Hier ließ ihm Fritze 1905 eine steinerne Erinnerungsbank setzen, für deren Kosten er aufkam An der Rückwand befindet sich ein großes, markantes in Bronze gearbeitetes Seitenrelief des Künstlers mit der Angabe seines Namens und  seiner Lebensjahre, in die Steinfläche wurden zwei Schriftzeilen eingemeißelt, die an Bulthaupts Besuche an dieser Stelle erinnern.

die Bulthauptbank
die Bulthauptbank

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Bremen – Blick auf das Hermann Böse Gymnasium

Das Hermann-Böse-Gymnasium ist ein staatliches und zweisprachiges Gymnasium in Bremen, Europaschule und IB World School.

1901 wurde ein Architekten-Wettbewerb für die beiden Neubauten Neues Gymnasium und Realgymnasium ausgeschrieben, an dem für das Neue Gymnasium 142 und für die Realvollanstalt 80 Entwürfe eingesandt wurden. Wettbewerbssieger für das Realgymnasium war die Architektengruppe Paul Kranz, Ferdinand Köhler und Otto Gröffel aus Berlin Die Baudurchführung oblag der Hochbauinspektion Bremen. 1902 wurde mit dem Bau begonnen, am 3. April 1905 begann der erste Unterricht und am 19. April 1906 wurde die Schule formell eingeweiht.

Herman Böse Gymnasium Bremen
Herman Böse Gymnasium Bremen

Das Gebäude liegt sehr zentral etwa fünf Minuten per pedes vom Bremer Hauptbahnhof entfernt.

Von 1933 bis 1945 hieß das Gymnasium Lettow-Vorbeck-Schule nach dem General Paul von Lettow Vorbeck, einem deutschen Offizier, der heute kontrovers diskutiert wird, da er nicht nur die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika leitete, sondern auch am Kapp Putsch teilnahm. Heute hat das Gymnasium eine Partnerschaft mit einer namibischen Schule.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beantragte die Bremer KPD , die Schule nach einem von den Nazies deportierten Musiklehrer des Gymnasiums, Hermann Böse (1870–1943), zu benennen. Der Bremer Senat benannte damals die Straße, an der die Schule liegt, nach Böse und die Schule, wie das in Bremen zu der Zeit üblich war, als Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße. Erst 2005 wurde die Umbenennung in Hermann-Böse-Gymnasium   beschlossen, da es in der Schülerschaft und der Öffentlichkeit der Stadt schon lange unter diesem Namen bzw. auch kurz als HBG bekannt war.

Innenhof des Hermann Böse Gymnasiums
Innenhof des Hermann Böse Gymnasiums

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Bremen – die Sphingen vor dem Überseemuseum

Jeweils 2,6 Tonnen schwer, mehr als 100 Jahre alt – die Arbeiten des Bremer Bildhauers Rudolf Lauer (1852 bis 1900) rahmen den Eingang des im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts errichteten Bremer Überseemuseums von Beginn an ein. „Die standen schon vor dem Ursprungsgebäude von 1896“, sagt auch Professorin Wiebke Ahrndt, die Direktorin des Übersee-Museums.

Aber warum? Ahrndt: „Es war die Zeit der Ägyptomanie, man liebte damals Ägypten, davon träumte man.“ Eine Alt-Ägypten-Sammlung muss sein, dachte auch Hugo Schauinsland (1857 bis 1937), Zoologe und Gründungsdirektor des Museums für Natur-, Völker- und Handelskunde. Teile davon sind noch heute in der Afrika-Ausstellung des Hauses zu sehen. Und vor der Tür erinnern die beiden Sphingen an die große Ägypten-Leidenschaft zu Kaisers Zeiten.

In Zusammenarbeit mit Schauinsland hatten Bauinspektor Heinrich Flügel (1849 bis 1930) und der Architekt Ludwig Beermann (Lebensdaten nicht bekannt) das Museumsgebäude konzipiert. In den Jahren 1907 bis 1911 wurde es um den zweiten Lichthof erweitert. Selbstverständlich blieben die beiden Sphingen vor der Tür.

Jahrzehnte später verschwanden sie doch einmal. Denn im Zuge einer Fassadensanierung des seit 1993 denkmalgeschützten Museums in den Jahren 2007 und 2008 waren auch die beiden Sphingen restauriert worden. So galt es unter anderem, verschiedene Graffiti von den steinernen Mischwesen aus Löwe und Mensch zu entfernen.

Die Sphinxfiguren wurden in einer Steinmetzwerkstatt am Riensberg von Hand gereinigt und restauriert. Das habe viel Arbeit bereitet, sagte Landeskonservator Professor Georg Skalecki damals. Das Entfernen der Graffitispuren sei ein besonderes Problem gewesen, weil dabei natürlich die Oberfläche geschont werden musste. Dafür seien „viele Proben mit verschiedenen Materialien notwendig“ gewesen.

Der Bildhauer Rudolf Lauer, Schöpfer der Sphingen, ist auch mit weiteren Werken im Bremer Stadtbild präsent – zum Beispiel mit einer Statue der Justitia an der Fassade des Landgerichts (zur Ostertorstraße hin). Anno 1896 modellierte er zudem das neue Portal des Hauses Schütting am Marktplatz.

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Bremen – Blick nach oben im Treppenhaus vom Haus des Reichs

Diese hand / mundgeblasene Lampe befindet sich im Treppenturm vom Haus des Reichs in Bremen, heute Finanzamt, sie wiegt etwa 1 Tonne.

Die Firma Nordwolle ließ sich mal n Geschäftshaus in Bremen bauen (1928/29). Ganz doll – alles vom Feinsten. Aussen schick Sandstein, innen fein Marmor und handgeblasene Lampen. Als das Haus gerade  fertich war, ging die Nordwolle pleite (1933). Da sachte der deutsche Staat, der damals noch Reich war, ich übernehm das Haus, seitdem heisst es Haus des Reichs. Heute Sitz der Bremer Finanzbehörde.

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Bremen – Blick nach unten im Treppenhaus vom Haus des Reichs

Diese hand / mundgeblasene Lampe befindet sich im Treppenturm vom Haus des Reichs in Bremen, heute Finanzamt, sie wiegt etwa 1 Tonne.

Die Firma Nordwolle ließ sich mal n Geschäftshaus in Bremen bauen (1928/29). Ganz doll – alles vom Feinsten. Aussen schick Sandstein, innen fein Marmor und handgeblasene Lampen. Als das Haus gerade  fertich war, ging die Nordwolle pleite (1933). Da sachte der deutsche Staat, der damals noch Reich war, ich übernehm das Haus, seitdem heisst es Haus des Reichs. Heute Sitz der Bremer Finanzbehörde.

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Bremen – die Wallmühle

mal eine andere Sicht auf ein oft aufgenommenes Bremer Motiv, die Wallmühle im August 2011 vom Dach des Karstadthauses

Die großen Windmuehlen im Bremer Stadtzentrum verschwanden ab Mitte des vorigen Jahrhunderts. Durch die Ausdehnung Bremens waren die Windmuehlen nun mitten in der Stadt und konnten nicht mehr so effektiv arbeiten, weil die hohen Gebäude den notwendig gleichmäßig wehenden Wind verhinderten. Außerdem wirkte sich ab 1840 die Konkurrenz der neuen Dampfmuehlen aus, kurz Windmuehlen wurden nicht mehr benötigt. Sie erwirtschafteten nicht mehr das für die stetig notwendigen Erneuerungen benötigte Geld, man riss sie schließlich wegen Baufälligkeit ab oder sie mussten neuen Verkehrswegen weichen. Lediglich die Wallmuehle blieb bis heute erhalten. Sie hat im Laufe ihrer Geschichte die unterschiedlichsten Namen getragen, z.B. Muehle auf der Gießhausbastion, Muehle bei der Blumenschule, Herdentorswallmuehle, Wallmuehle, Muehle am Wall, Ansgaritormuehle.

heute befindet sich in der Muehle ein empfehlenswertes Cafe / Lokal