Bremen – Bamberger Haus
es gibt nur eine Stelle vor dem Bamberger Haus wo diese Aufnahme möglich ist und das Bamberger Haus doppelt zu sehen ist.
1907 gründete der Kaufmann Julius Bamberger in der westlichen Innenstadt ein Warenhaus, das sich vor allem unter der proletarischen Bevölkerung der angrenzenden westlichen Vorstadt großer Beliebtheit erfreute. Mit dem Erfolg wuchs auch das Bauwerk und zeigte dabei unterschiedliche stilistische Einflüsse wie Jugendstil, Expressionismus und Sachlichkeit. Markant war ein Ende der zwanziger Jahre entstandener turmartiger Anbau, mit seinen zehn Stockwerken Bremens erstes Hochhaus. Als letzte architektonische Maßnahme wurden die einzelnen Gebäudeteile mittels einer dynamischen Formensprache, die Anklänge an die Architektur Erich Mendelsohns zeigte, ästhetisch zusammengebunden.
-Mit Beginn der NS-Herrschaft geriet das Unternehmen durch Boykottmaßnahmen, Bamberger war Jude, in eine wirtschaftliche Schieflage. Bamberger musste 1937 fliehen. Das Gebäude wurde bei Luftangriffen stark zerstört, in den fünfziger Jahren wieder aufgebaut (Architekt: Johannes A. Falk) und als Bürogebäude genutzt. Aufgrund von Sicherheitsproblemen musste der Turm in den neunziger Jahren zurückgebaut werden. Als Radio Bremen seine Ansiedlung im Stephaniviertel plante, sollte das Gebäude dem Neubau eines Gründerzentrums weichen.
-Dem Investor Klaus Hübotter gelang es, ein Konzept zu entwickeln, um das alte Gebäude zu erhalten und es sogar mit der Wiedererrichtung des Turmes in seiner charakteristischen Gestalt zu rekonstruieren. Als Hauptmieter konnte die Volkshochschule gewonnen werden, was zugleich zur weiteren städtebaulichen Aufwertung des Stephaniviertels beitrug. Formalästhetisch ist es nicht ganz gelungen, die Dynamik und Prägnanz des alten Bamberger-Hauses, wie es sich Anfang der dreißiger Jahre präsentierte, wieder herzustellen.