Bremen – Außenansicht des Paula Modersohn-Becker Museums
Entworfen wurde das expressionistische Gebäude des Paula Modersohn-Becker Museums in der Böttcherstr. von Bernhard Hoetger (1874–1949), den Ludwig Roselius um 1924 damit beauftragte. Ludwig Roselius war Gründer der Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft ( Kaffee HAG), Erfinder des koffeinfreien Kaffees und ein großer Bewunderer der Kunst Paula Modersohn-Beckers. Dies verband ihn mit dem Architekten Bernhard Hoetger, der selbst einige Bilder von Paula Modersohn-Becker besaß.
Anfang des 20. Jahrhunderts war die kleine Gasse durch verfallene Wohnhäuser und mangelhafte hygienische Bedingungen geprägt. Mit den Neubauten wollte Roselius der Straße neuen Glanz verleihen und sie zu einem touristischen Anziehungspunkt ausbauen. Den Plan, in einem der Gebäude Kunst und speziell seine Werke von Paula Modersohn-Becker öffentlich zugänglich zu machen während entwickelte er während des Baus von diesem Gebäude . Der Bau des heutigen Museums begann 1926 und wurde bereits am 2. Juni 1927 – dem 53. Geburtstag von Roselius –, ebenso wie die gesamte umgestaltete Böttcherstraße offiziell eröffnet. Der Wunsch von Roselius war es, in dem Bau Tradition und Fortschritt gleichzeitig zu verwirklichen, wobei er in Bernhard Hoetger den geeignetsten Architekten für dieses Vorhaben sah. Der Gegensatz zwischen Tradition und Moderne wurde von Hoetger schließlich in einer Synthese in Form des Backsteinexpressionismus zusammengeführt.