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Schlachte Stephanieviertel

Bremen – der Fockegarten – Herbtsliche Impressionen

Auf dem Gelände des heutigen Focke Gartens wurde 1696 bis 1698  das Bremer Armenhaus errichtet, welches später als Altenheim genutzt wurde. Nach Umzug des Altenheimes in den Bremer Stadtteil Osterholz (Eggestorf Stiftung) war hier von 1912 bis zur Zerstörung im zweiten Weltkrieg das Bremer Focke Museum beheimatet.

Der Focke Garten wurde in den 1950er Jahren auf dem Gelände des kriegszerstörten Focke-Museums angelegt und in die Bremer Wallanlagen einbezogen, so dass sich diese jetzt auch an ihrem westlichen Ende bis an die Weser erstrecken. Der etwa einen Hektar große Garten ist durch Backsteinmauern in mehrere konzentrische, vom Grundriss her rechteckige Ebenen gegliedert.

Mauer am Fockegarten
Mauer am Fockegarten

Die äußerste Ebene liegt bereits unter Straßenniveau, die weiter innen liegenden Ebenen jeweils einige Stufen tiefer (Senkgarten). Im Park befindet sich eine äquatorparallele Sonnenuhr des Bildhauers August Tölken.

die Sonnenuhr im Focke Garten
die Sonnenuhr von August Tölken im Focke Garten
Blick zum Bremer Wesertower vom Fockegarten
Blick zum Bremer Wesertower vom Fockegarten
im Bremer Fockegarten
im Bremer Fockegarten
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die Bremer Neustadt

Bremen-alte Wasserkunst-oder umgedrehte Kommode an der Weser, zu verschiedenen Jahreszeiten

Der Wasserturm auf dem Werder ist der älteste Wasserturm der Stadt Bremen Das 47 Meter hohe Gebäude – im Volksmund auch „Umgedrehte Kommode“ genannt – auf dem Stadtwerder war Teil der Bremer Wasserkunst mit dem Betreiber swb AG.

Mit dem Anwachsen der Bevölkerung durch die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts brauchte Bremen eine leistungsfähigere Wasserversorgung. Mit der technischen Planung und der Bauausführung wurde Rudolph Berg betraut, den Auftrag für die architektonische Planung bekam Johann Georg Poppe. In den ersten Jahrzehnten des Betriebs wurde hier Weserwasser entnommen und in Sandfilteranlagen gereinigt.

Plan Wasserturm Ansicht von 1876
Plan Wasserturm Ansicht von 1876

Als die Anlage in Betrieb ging und zunächst nur 2.000 Hausanschlüsse versorgte, überschritt die Einwohnerzahl Bremens gerade die 100.000-Grenze. Zehn Jahre später waren knapp die Hälfte aller Bremer Haushalte an die Wasserversorgung angeschlossen. Erst ab 1908 bekamen alle Bremer Häuser ihren direkten Wasseranschluss.

Der Wasserturm wurde in den Jahren 1871 bis 1873 errichtet. Die Größe des Bauwerks erinnert an die Malakow-Türme im Ruhrgebietsbergbau. Der Entwurf für den historisierenden Bau wurde angeregt durch den Hochmeisterpalast der Ordensburg Marienburg in Ostpreußen Seine Proportionen und die vier Ecktürmchen, die wie Beine in den Himmel ragen, gaben Anlass zu dem Spitznamen „umgedrehte Kommode“. Wegen Baufälligkeit wurden die Ecktürme schon vor Jahrzehnten gekürzt. Mit Dampfmaschinen angetriebene Pumpsysteme haben das gereinigte Weserwasser in die im Oberteil des Turms befindlichen Behälter gefördert. Zwei der vier Türme dienten hierbei als Schornsteine der Dampfmaschinen. Der dritte Turm dient als Aufgang. Im vierten befinden sich Rohrleitungen.

Den ursprünglichen Zweck erfüllt der Turm nicht mehr. Das Wasserwerk wurde 1983 aufgegeben und diente lediglich noch als Wasserspeicher für die Versorgung der Brauerei Beck & Co aus Fernleitungsnetzen der Harzwasserwerke

Am 27. Oktober 2008 wurden aus dem Wassertank die restlichen 800.000 Liter in das Trinkwassernetz abgelassen. Zuvor wurden 100 Flaschen gefüllt mit der Aufschrift „swb AG Exclusivabfüllung – swb Wasser aus dem altehrwürdigen Wasserturm Auf dem Werder“.

Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Fruehjahrshochwasser 2007
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Fruehjahrshochwasser 2007
bremen-alte-wasserkunst-umgedrehte-kommode-an-der-weser-sommer_29-06-2009
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Sommer 2007
bremen-alte-wasserkunst-umgedrehte-kommode-an-der-weser-fruehherbst
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Fruehherbst
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Winteranfang 2007
Bremen-alte-Wasserkunst-umgedrehte-Kommode-an-der-Weser-Winteranfang 2007
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Hastedt Peterswerder

Bremen – Wohnanlage an der Hamburger Strasse 222-240

Bei der im Jahre 1926 begonnenen Bebauung eines ca. 8 ha großen, von der Domgemeinde erworbenen Geländes an der Hamburger Strasse, zwischen Verdener und Stader Strasse wurde die mit gutem Erfolg eingeleitete Absicht hier in gestalterischer Hinsicht ein Vorbild zu schaffen, nicht konsequent durchgeführt. Nur ein teil des Geländes wurde nach den Plänen bewährter Privatarchitekten auf Grund eines Wettbewerbs  bebaut.

1928 führte die Stadt Bremen durch das Wohnungsbauamt für ein Gebiet an der Hamburger Straße zwischen Stader- und Nienburger Straße einen Wettbewerb durch, um für das Gebiet „nach einheitlichen Gesichtspunkten … etwas Mustergültiges“ zu schaffen. Verschiedene Wohnungsgesellschaften mit ihren Architekten wurden dabei beteiligt. Nach dem städtebaulichen Konzept sollten die vier- und fünfgeschossigen Wohnblocks die ein- und zweigeschossigen Reihenhäuser von der Hauptverkehrsstraße abschirmen.

Wohnanlage Hamburger Strasse
Wohnanlage Hamburger Strasse

Die ein- bis fünfgeschossigen Gebäude mit Flach- oder Satteldach an der Hamburger Straße 222 bis 240, Weimarer Straße 1 bis 5, Altenburger Straße 2 bis 24 und Stader Straße 54 bis 58 wurden von 1928 bis 1929 nach Plänen der Architekten Heinz Stofferegen und Rudolf August für den Gemeinnützigen Beamten-Baugenossenschaft gebaut.

Hamburger Strasse - Ecke Stader Strasse
Hamburger Strasse – Ecke Stader Strasse

Die großen verklinkerten Wohnblöcke fluchten mit der Hamburger- und Stader Straße, wobei ein Block etwas zurück versetzt ist für eine rechteckige Platzfläche. An der Platzecken entstanden eingeschossige Läden . Diesen Teil der kubischen Bebauung plante der Bremer Architekt Stoffregen als zukunftsweisende Gebäude der frühen Moderne in Deutschland. Ein breites Gesims schließt oben die Gebäude ab, die viergeschossigen Erker gliedern das Bauwerk. Die Details der Gestaltung lassen regionale Bezüge erkennen.

 

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unser Umland Wümmewiesen

Bremen – Indian Summer im Blockland

In der Stadt – mitten auf dem Land

So oder so ähnlich könnte man das Leben im Blockland beschreiben, denn obwohl es offiziell ein Stadtteil von Bremen ist, ist es in Wahrheit aber doch viel mehr Dorf als Stadt. Rund 15 km erstreckt sich der Blocklander Deich und folgt dabei immer schön dem lauf der Wümme. Obwohl es das Blockland auf eine beachtliche Breite bringt, leben hier nur ca. 400 Einwohner.

Das Blockland ist ein Landschaftsraum, der überwiegend durch flaches Marschland mit einer Höhe von 0,7 bis 1,8 m über NN geprägt ist. Es gehört zur Wümmeniederung.   Ohne Deiche würden weite Flächen bei jeder Flut überschwemmt werden.Der Ortsteil wird nördlich und westlich begrenzt durch den Unterlauf (Tidengewässer) der Wümme und durch die lesum, südwestlich durch das Maschinenfleet bzw. die Autobahn A27 und die Bremer Düne und südöstlich durch den Kuhgraben. Der östliche Teil zwischen dem Weg Südwenje und dem Kuhgraben wird Wetterung genannt (in diesem Fall also keine Gewässerbezeichnung).

im-Blockland, Blick auf ein Siel
im-Blockland, Blick auf ein Siel

 

die Blocklander Hemmstrasse
die Blocklander Hemmstrasse
die Wümme bei Dammsiel
die Wümme bei Dammsiel

Die Wümme  ist der 118 km lange Hauptquellfluss der Lesum, die ab der Vereinigung mit der von Nordosten (rechts) herankommenden Hamme noch weitere 10 Kilometer bis zur Mündung in die Unterweser  zurücklegt. Von Borgfeld (km 0,00) bis zum Zusammenfluss mit der Hamme (km 18,53), dem Tidenbereich, zählt die Wümme zu den sog. sonstigen Binnenwasserstraßen des Bundes.

Die Wümme fließt durch das nördliche Niedersachsen und Bremen.  Die Wümme gehört zu den saubersten Flüssen Norddeutschlands.

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Borgfeld

Bremen – im Wald am Hexenberg

am Hexenberg in Bremen Borgfeld liegt ein wunderschönes kleines Waldgebiet, man kann dort wunderbar spazierengehen und die Natur genießen.

im Wald am Hexenberg
im Wald am Hexenberg
im Wald am Hexenberg
im Wald am Hexenberg
Chaos im Wald
Chaos im Wald
Moospflanze
Moospflanze
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Contrescarpe das Bremer Viertel Innenstadt

Bremen – die Lürman Villa – Contrescarpe 22

Die Contrescarpe zwischen Kohlhökerstraße und Hohenpfad vereinigt beispielhaft die unterschiedlichen Facetten großbürgerlicher Wohnkultur in Bremen im 19. Jahrhundert.
Das äußere Ufer des Festungsgrabens, die Contrescarpe, bot schon frühzeitig nach Schleifung der Wälle wohlhabenden Kaufleuten Anreiz, die Wohnung vom Kontor zu trennen und nur pro forma den Wohnsitz in der Altstadt zu behalten.
Bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Contrescarpe zunehmend mit freistehenden Einfamilienhäusern bebaut. Aus dieser Zeit hat sich mit Haus Nr. 22 bis heute das ehemalige Sommerhaus des Ältermans Theodor Gerhard Lürman aus dem Jahre 1822 erhalten, wenn auch im Umbau von 1866. Die meisten dieser Sommerhäuser wurden ab 1849, nach Aufhebung der Torsperre und der staatsrechtlichen Gleichstellung der Vorstadtbürger, als der Baugrund an der Contrescarpe eine ernorme Aufwertung erfuhr, verdrängt von Reihenhäusern oder dicht gestaffelten Walmdachhäusern für das gehobene Bürgertum.
Das Wohnhaus Contrescarpe 22 hatte sich der Kaufmann und Konsul Theodor Gerhard Lürman 1822 von Jacob Ephraim Polzin als eingeschossiges Sommerhaus erbauen lassen. Es ist heute das älteste erhaltene Gebäude an der Contrescarpe. Der übergiebelte Portikus mit dorischen Säulen und die vorgelagerte sechsstufige Freitreppe stammen noch aus der Erbauungszeit.
1866 ließ sich der Sohn des Erbauers, Konsul Johannes Theodor Lürman, das Haus zu einer prächtigen Vorstadtvilla durch den Architekten Heinrich Müller vergrößern. Von einem bereits zuvor, 1853 durch den Maurermeister Rutenberg errichteten Gartenhaus (1963 für den benachbarten Neubau abgebrochen) hat sich nur ein Teil der offenen Loggia mit zwei Karyathiden am Verbindungsgang zum Neubau erhalten. Im Gartensaal hinter dem Portikus wurde 1993 die Ausmalung der Jahre 1904-1905 nach Entwürfen von Rudolf Alexander Schröder wieder hergestellt.
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen
Karyathiden an der Villa Lürman in Bremen früher
Türdetail
Türdetail
November 2020

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Innenstadt

Bremen – Lürman Villa, Contrescarpe 21

Die Bremer Wallanlagen entstanden von 1802 bis 1811 und gingen aus den bis zum 17. Jahrhundert erbauten Befestigungsanlagen hervor. Anschließend  konnte an der Straße Am Wall und der Contrescarpe gebaut werden. Die Contrescarpe zwischen Kohlhökerstraße und Hohenpfad vereinigt beispielhaft die unterschiedlichen Facetten großbürgerlicher Wohnkultur in Bremen im 19. Jahrhundert. Die Contrescarpe gehörte nicht zur Altstadt von Bremen.  Erst 1849 wurde die „Torsperre“ aufgehoben und die Vorstadtbürger erhielten das gleiche Bürgerrecht wie die Altstadtbürger.

Bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Contrescarpe zunehmend mit freistehenden Einfamilienhäusern bebaut. Aus dieser Zeit hat sich mit Haus Nr. 22 bis heute das ehemalige Sommerhaus des Kaufmanns Stephan Lürmann aus dem Jahre 1822 erhalten, wenn auch im Umbau von 1866.

1866 baute der Jurist, Kaufmann und Konsul Stephan August Lürmann (1820–1903), Sohn von Theodor Gerhard Lürman, an der Ecke Contrescarpe/Meinkenstraße diese zweigeschossige Villa nach den Plänen von Heinrich Müller. Die klassizistische Fassade war ein zeittypischer Vertreter der Bauten an der Contrescarpe mit ihrem Portikus aus ionischen Säulen und einem Balkon darüber.

Türgriff am Haupteingang
Türgriff am Haupteingang

Später war hier die Import- und Exporthandlung Lohmann und Co angesiedelt.  Das Gebäude dient heute einer über 150 Jahre alten Anwaltskanzlei, bei der u.a. auch der frühere Bundespräsident Karl Carstens sowie Senatoren und Bürgermeister Bremens Sozius waren.

November 2020
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Bremen Lesum

Bremen – St. Martini Kirche (Bremen Lesum)

1235 (lt. Dehio 1234) wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Das Kirchengebäude wurde dem kurz zuvor gegründeten Nonnenkloster Lilienthal zum „ewigen Besitz“ übertragen.

Das Baujahr des ursprünglichen Kirchenbaus ist unbekannt; es kann vermutet werden, dass schon bald nach dem Beginn der christlichen Mission in Norddeutschland im ausgehenden achten Jahrhundert auch in Lesum eine romanische Kirche errichtet wurde. Der erhaltene Kirchturm ist wahrscheinlich ebenso alt, wie es die ursprüngliche Kirche gewesen ist. Die unbehauenen Feldsteine, wie sie im Innern des Turmraumes noch zu sehen sind, zeigen die frühe Entstehung an. Die alte, einschiffige romanische Kirche soll 562 Sitzplätze gehabt haben.

Turm der St. Martini Kirche Bremen Lesum
Turm der St. Martini Kirche Bremen Lesum

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Kirche für die etwa 3500 Mitglieder umfassenden Gemeinde zu klein. Das jetzige, größere Kirchenschiff wurde deshalb in den Jahren 1778/79 nach einem Entwurf des Ratsbaumeisters Johann Dierks neu aufgebaut und im September 1779 eingeweiht, der Turm blieb erhalten. Die Steine des alten Kirchengebäudes wurden abgetragen und beim Aufbau des neuen wieder verwendet. Von außen kann gut erkannt werden, dass die Mauern der Kirche zu etwa zwei Dritteln aus alten Feldsteinen und zu etwa einem Drittel aus neueren Ziegelsteinen bestehen. Das rechteckige Gebäude hat Eingänge an der Süd- und der Ostseite.

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Innenstadt

Bremen – das ehemalige Haus der Vereinigten Werkstätten

Vor 100 Jahren gehörte der Wall in Bremen zu den besten Adressen. Hier, abseits der engen, verwinkelten Altstadt, gegenüber der Wallpromenade und dicht bei den bedeutenden kulturellen Institutionen der Stadt (Kunsthalle, „Union“ und Stadttheater) gediehen die besten und teuersten Geschäfte der Stadt. Zwischen Theater und Wallbebauung weitetete sich die Straße zu einem kleinen Platz, dem Theaterplatz. Das Theater wurde im Krieg beschädigt una anschließend abgerissen. Übrig blieb ein Hügel (Schutthaufen) in den Wallanlagen, der heutige Theaterberg. Die Gestaltung ist einem Theater nachempfunden, auf der „Bühne“ findet man heute die Skulptur die Liegende von Gerhard Marcks.

 

Bremen am Wall 175-177, links das alte Bremer Theater
Bremen am Wall 175-177, links das alte Bremer Theater

Das Gebäude am Wall 175-177  wurde ursprünglich für die Modefirma Stallmann & Harder erbaut und 1912 fertiggestellt, direkt gegenüber dem damaligen Stadttheater. Es ist ein viergeschossiges, symetrisch angelegtes  Bauwerk  im Reformstil und gehört zu den grössten und besten Bremer Bauten seiner Zeit. Es beherbergte neben dem Modehaus auch zahlreiche Kontorräume, sowie das kleine Theatercafe.

Sehenswert sind die Baudeteails, wie die Spinne, die sinnbildlich auf den Textilhändler verweist.

Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen
Spinne Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen

Aber auch der repräsentativ gestaltetete Eingangsbereich, den man in dieser Art sonst nur von den ehrwürdigen Hamburger Bürohäusern kennt.

Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen
Baudetail Haus Vereinigte Werkstätten Bremen

Im Jahre 1937 verließen Stallmann und Harder das große Haus. Ihnen folgten jetzt die Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk die bereits seit 1907 zu einer der ersten Adressen am Wall gehörten.  Sie waren mehr als nur ein Möbelgeschäft. Hier wurde sogar eine der ersten Ausstellungen der „Blauen Reiter“ gezeigt. Dieses 1898 von Künstlern in München gegründete Unternehmen, bekam u.a. im „Dritten Reich“ wichtige Staatsaufträge, u.a. die Ausgestaltung der neuen Reichskanzlei in Berlin. Sie gehörten trotz dieser Staatsaufträge auch nach 1945 zu den angesehenen Innenausstattern in Deutschland. Mit dem Siegeszug der Mitnahmemöbelhäuser in den 80er Jahren gerieten sie in den Ruf, konservative und biedere Möbel zu überhöhten Preisen anzubieten. In Bremen konnten sie sich noch eine Weile halten.

Werbung der Vereinigten Werkstätten
Werbung der Vereinigten Werkstätten

Nachdem das Haus lange leerstand, beherbergte es bis zum vergangenen Jahr eine Filiale des Oldenburger Möbelhauses Ullmann.

Jetzt ist eine neue Nutzung mit Gaststätte und Wohnungen geplant.