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Hastedt Hemelingen

Bremen – Hastedter Heerstr. 41, früher Hastedter Chaussee 41 Haus von Zigarrenmacher Frese

Hastedt wurde auch das „Zigarrenmacherdorf“ genannt. Noch im Jahr 1910 verzeichnete das Adressbuch in der „Hastedter Chaussee“ über 25 Zigarrenmacher, Sortierer, Tabakarbeiter. Dazu kamen viele Zigarrengeschäfte. In der Hastedter Chaussee Nr. 41 (heute Hastedter Heerstr.) lebte und arbeitete der Zigarrenmacher Frese. Er  nannte sich im Adressbuch denn auch „Zigarrenmacher und Zigarrenfabrikant“, dies war ein entscheidender Schritt zur Auflösung der Verhältnisse der Heimarbeit.

bei Zigarrenmacher Frese
bei Zigarrenmacher Frese

Das Bild zeigt in geradezu klassischer Weise, dass die Zigarrenmacherei Heimarbeit war. Der Zigarrenmacher holte mit einem Handwagen den Tabak beim Fabrikanten ab und fertigte die Zigarren zu Hause. Alle aus der Familie, auch Kinder, Alte und Invaliden, mussten mitarbeiten.

Außer einem Brett mit den Pressformen für die Zigarren, einem Messer und einem Tisch brauchte man keine Produktionsmittel. Etwas Fingerfertigkeit reichte aus. Der „Stropper“ entfernte Stängel und Rippen aus dem Tabakblatt. Die „Wickelmacher“ fertigten die „Wickel“, die gerollten Blätter als Einlage für die Zigarren an. Der „Zigarrenmacher“ selber legte um die Wickel das Deckblatt. Dieses war die entscheidende Tätigkeit, die große Sachkenntnis erforderte, denn nur wenn das Deckblatt ordnungsgemäß saß, brannte die Zigarre. Der Zigarrenmacher selbst sortierte zudem die fertigen Produkte nach Farbe und Größe und  lieferte einmal wöchentlich dann seine fertigen Zigarren beim Fabrikanten ab.

Die Hastedter Zigarrenmacherfamilien arbeiteten auf engstem Raum und hatten  meist ein kleines Häuschen für sich, die Wohnfläche überschritt aber selten 40 bis 50 m², die auf eine Küche, ein Wohn- und ein Schlafzimmer aufgeteilt war. Der Tabakstaub, der beim Verarbeiten der Blätter aufgewirbelt wurde, und der Dunst, der beim Trocken der Blätter auf dem Ofen entstand, drangen in die Lungen und schufen einen günstigen Nährboden für Krankheiten, vor allem Bronchitis und Tuberkulose.

Zigarrenfabrikation hatte in Bremen eine lange Tradition

Im einem zweiten Bild sieht man nun, wie die Produktion umfänglich und in der Arbeitsteilung zunahm. Mehr Tabakarbeiter sortierten und wickelten nun in einem (größeren) Raum.

Sie hatte um 1800 begonnen und bereits um 1850 arbeitete jeder sechste Bremer in der Zigarrenindustrie. Der Anschluss von Oldenburg und Hannover an den deutschen Zollverein im Jahre 1854 hatte aber zur Folge, dass die Zollgrenzen direkt vor den Toren der Stadt verliefen. Der Export von Bremer Zigarren war nun teuer geworden. Dies hatte  zur Konsequenz, dass viele Bremer Zigarrenfabrikanten ihre Betriebe in das Umland verlegten, z.B. nach Hemelingen um den Zoll zu sparen.

Diese Entwicklung hatte auch für Hastedt Folgen. Viele Tagelöhner, Häuslinge, arme Köthner sahen hier eine neue Einkommensmöglichkeit. Weil Hastedt jedoch zu Bremen gehörte und folglich nicht zum Gebiet des Zollvereins, wurde der Stadtteil als Standort für die Zigarrenfabriken unattraktiv. 1871 gab es nur noch drei in Hastedt,aber noch 166 Zigarrenmacher, in Hemelingen waren zu der Zeit zum Vergleich 24 Zigarrenmanufakturen, die im Durchschnitt fünf bis zehn Arbeiter beschäftigten, ansässig.

(Diethelm Knauf | Schulmuseum Bremen (Hg.): Hastedt – Eine Geschichte in Bildern)

 

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Hastedt Peterswerder

Bremen – Wohnanlage an der Hamburger Strasse 222-240

Bei der im Jahre 1926 begonnenen Bebauung eines ca. 8 ha großen, von der Domgemeinde erworbenen Geländes an der Hamburger Strasse, zwischen Verdener und Stader Strasse wurde die mit gutem Erfolg eingeleitete Absicht hier in gestalterischer Hinsicht ein Vorbild zu schaffen, nicht konsequent durchgeführt. Nur ein teil des Geländes wurde nach den Plänen bewährter Privatarchitekten auf Grund eines Wettbewerbs  bebaut.

1928 führte die Stadt Bremen durch das Wohnungsbauamt für ein Gebiet an der Hamburger Straße zwischen Stader- und Nienburger Straße einen Wettbewerb durch, um für das Gebiet „nach einheitlichen Gesichtspunkten … etwas Mustergültiges“ zu schaffen. Verschiedene Wohnungsgesellschaften mit ihren Architekten wurden dabei beteiligt. Nach dem städtebaulichen Konzept sollten die vier- und fünfgeschossigen Wohnblocks die ein- und zweigeschossigen Reihenhäuser von der Hauptverkehrsstraße abschirmen.

Wohnanlage Hamburger Strasse
Wohnanlage Hamburger Strasse

Die ein- bis fünfgeschossigen Gebäude mit Flach- oder Satteldach an der Hamburger Straße 222 bis 240, Weimarer Straße 1 bis 5, Altenburger Straße 2 bis 24 und Stader Straße 54 bis 58 wurden von 1928 bis 1929 nach Plänen der Architekten Heinz Stofferegen und Rudolf August für den Gemeinnützigen Beamten-Baugenossenschaft gebaut.

Hamburger Strasse - Ecke Stader Strasse
Hamburger Strasse – Ecke Stader Strasse

Die großen verklinkerten Wohnblöcke fluchten mit der Hamburger- und Stader Straße, wobei ein Block etwas zurück versetzt ist für eine rechteckige Platzfläche. An der Platzecken entstanden eingeschossige Läden . Diesen Teil der kubischen Bebauung plante der Bremer Architekt Stoffregen als zukunftsweisende Gebäude der frühen Moderne in Deutschland. Ein breites Gesims schließt oben die Gebäude ab, die viergeschossigen Erker gliedern das Bauwerk. Die Details der Gestaltung lassen regionale Bezüge erkennen.

 

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Hastedt Hemelingen Weser

Bremen – Blick auf das Weserwehr

 

Das Weserwehr in Bremen Hemelingen reguliert den Wasserstand der Mittelweser. Das Bremer Weserwehr von 1911 wurde in den Jahren 1989 bis 1993 durch ein völlig neues Wehr ersetzt und am 10. Juni 1993 in Betrieb genommen. Das neue Wehr liegt etwa 180 Meter flussabwärts des alten Wehres.

das alte Bremer Weserwehr 1987
das alte Bremer Weserwehr 1987
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Hastedt Hemelingen Weser

Kraftwerk Hemelingen

Das Kraftwerk der SWB befindet sich in der Nähe des Hemelinger Hafens / Weserwehres